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Emmauskirche

Geschichte der Emmauskirche

Emmauskirche
Emmauskirche

Die Emmauskirche (eine Filialkirche der Pfarre Gänserndorf) liegt im Siedlungsgebiet Gänserndorf-Süd an der Landesstraße nach Markgrafneusiedl.

Im Mai 1995 wurde - initiiert vom damaligen Stadtpfarrer KR Msgr. Josef Neubauer - mit dem Bau des Seelsorgezentrums Gänserndorf-Süd begonnen. Es wurde am 14. Juli 1996 von Erzbischof Dr. Christoph Schönborn geweiht.

Kirche und Pfarrzentrum wurden als eigenständige Baukörper konzipiert, die durch ein Foyer verbunden sind. Die Emmauskirche ist ein zwölfeckiger polygonaler Bau mit angeschlossener Sakristei. Der Zugang erfolgt von der Oed-Aigen-Straße her über einen kreisförmigen Vorplatz. Der quadratische Glockenturm, eine schlanke Stahlkonstruktion mit massivem Sockel mit Stufen und Rundsäule, ist ein weithin sichtbares Zeichen. Im letzten Feld unter der Glockenstube ist ein Edelstahlkreuz befestigt.

Der durch ein großzügiges Lichtband und eine Oberlichtpyramide erhellte zwölfeckige Zentralraum weist eine sichtbare Holzleimbinderkonstruktion auf. Die Kirche wird durch einen Windfang aus Holzpaneelen betreten, in den auch Beichtraum und ein Abstellraum integriert sind. Die Glastüren erlauben schon von hier aus den Blick in das Gotteshaus.

Die Zurückhaltung der Innenraumgestaltung ermöglicht die Konzentration auf das Wesentliche, die Feier der Eucharistie. Es sollte ein besinnlicher und stiller Raumeindruck entstehen, der durch helle Oberflächen und warme Materialien eine kontemplative Atmosphäre entstehen lässt. Der helle Natursteinboden und die angenehmen Holzoberflächen der Einrichtung sowie die Holzdecke unterstreichen diesen Charakter.

Gegenüber dem Eingang befindet sich der Altarbereich, der sich durch eine Stufe vom Kirchenraum absetzt. Mittelpunkt ist der Blockaltar aus Buchenholz mit einem Relief, das Szenen aus dem Leben des Propheten Jona darstellt (Sendung - Weigerung - Flucht - Sturm - Schiffbruch - Rettung - Lehre). In der Mitte des Reliefs ist das Symbol der Hl. Dreifaltigkeit zu erkennen, von dem aus zwei Hände den Propheten Jona auf seine Sendung hinweisen.

Links vom Altar steht der Tabernakel auf einer Holzsäule, in deren Edelstahl-Absatz das ewige Licht integriert ist. Der Korpus ist übers Eck gestellt, sodass zwei Türflügel zu öffnen sind - das Allerheiligste kann zur Anbetung ausgesetzt werden. Eingefasst wird es durch zwei halbkreisförmig ausgeschnittene Edelstahlbleche. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich der Ambo und die Sessio.

Weiters befindet sich links eine elektronische Orgel sowie rechts eine Marienstatue, ebenfalls von Prof. Franz Kaindl. Die in zwei Blöcken aufgestellten Kirchenbänke ermöglichen einen Mitteleinzug bei feierlichen Anlässen.

An der Altarrückwand steht der Flügelaltar des Künstlers Prof. Franz Kaindl aus Gaweinstal. Im Zentrum befindet sich eine Darstellung des Brotbrechens, in Blautönen gehalten. Die Seitenflügel zieren die Themen "Bund des Noah" und "Geheime Offenbarung des Johannes" - sie sind dem Mittelteil in gleicher Farbhaltung zugeordnet. Im rechten Flügel wird der Beginn der Auseinandersetzung zwischen der Frau und dem Drachen geschildert - der Kampf zwischen Gut und Böse, das immer wieder aus dem Dunkel emporzüngelt.

Der geschlossene Flügelaltar zeigt links die drei schlafenden Jünger Petrus, Jakobus und Johannes, die Jesus auf Gethsemane nicht beistehen wollen oder können. Die Figuren der Jünger verschmelzen gleichsam farbig und formal mit der Schwere der Erde. Der rechte Flügel zeigt den fragenden Menschen am Beispiel des Pharisäers und Ratsherrn Nikodemus. Seine Gestalt kann sich nur schwer aus dem allgemeinen Unverständnis und Nichtverstehen oder Nichtglaubenwollen lösen. Die Freude am Fragen, die Begeisterung des Diskutierens reicht nicht aus, um glauben zu können.

Im oberen Wandbereich befindet sich ein Fries, dessen gemalte Holztafeln links der Mitte Szenen auf dem Weg nach Emmaus, auf der rechten Seite den Weg zurück nach Jerusalem darstellen. Der Fries und der geschlossene Altar sind in einer verbindenden Farbigkeit gehalten, die insbesondere durch Rot- und Grüntöne bestimmt ist.

Sowohl Fries als auch Flügelaltar sind mit Ölfarben, die vom Künstler zum Teil selbst hergestellt wurden, auf Holz gemalt.

Der Fries beginnt von links: Leeres Grab - Zwei von ihnen - Begegnung mit Christus. Nun geht es thematisch mit dem Hauptteil des Flügelaltares weiter, dem Brotbrechen - sie eilten nach Jerusalem - Treffen mit den Aposteln. Der Abschluss des Frieses ist dem Bezug auf heute vorbehalten, er ist nonfigurativ gehalten und symbolisiert das Suchen nach Wahrheit in einer verwirrten Welt.